Die Geschichte der Marille

Die Wachau

Die wunderschöne Kulturlandschaft Wachau erstreckt sich zwischen Melk und Krems entlang des Donautals und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Bezeichnung „Wachau“ geht bis auf Kaiser Otto I. im Jahr 972 zurück. Zahlreiche Funde beweisen, dass die Besiedelung der Wachau bereits im Jungpaläolithikum begann. Auch Relikte aus der Römerzeit sind am rechten Donauufer zu bestaunen. Über die Jahrtausende wurde die Donau nicht nur zum Grenzfluss, sondern entwickelte sich ebenfalls zu einem der wichtigsten Handelsruten im Land.

Heute ist die Wachau geprägt von Wein- und Obstbau. Vor allem die Wachauer Marille, unser größter Schatz aus der Wachau, ist weltbekannt und beliebt.

Die Marille & ihre Ursprünge

Die Marille, auch Aprikose genannt, kommt wie ihr lateinischer Name Prunus Armeniaca (armenischer Apfel/Pflaume) schon verrät aus Armenien, jedoch bewältigte sie davor eine 3000-jährige Reise durch Zentralasien. Alexander der Große brachte im 4. Jahrhundert v. Chr. die Marillen in den Mittelmeerraum, im 1. Jahrhundert n. Chr. gelangten sie durch die Römer nach Mitteleuropa. Die Bezeichnung Marille leitet sich ebenfalls aus ihrem lateinischen Namen armellino ab.

Die Marille gehört zu der Familie der Rosengewächse, die Bäume erreichen eine Höhe von 4-10 m mit einer ausladenden Krone. Die Marillenblüten stehen einzeln und sind weiß mit einem leicht rötlichen Schimmer. Durch die Blüte im Frühjahr, besteht hohe Frostgefahr. Der Marillenbaum ist ein Selbstbestäuber und braucht einen windgeschützten Standort sowie warme, trockene Böden. Die Pflanzung von Marillenbäumen erfolgt idealerweise im Frühjahr, im Sommer beginnt dann die Ernte der 4-8 cm großen, kugeligen bis eiförmigen Steinfrüchte. Diese haben eine dünne, samtartige oder seltener glatte, hellgelbe bis orange-gelbe Schale, welche manchmal sonnenseitig eine rötliche Farbe aufweist. Typisch für die Marille ist die vom Stiel bis zum Stempel verlaufende Naht, die die Frucht in zwei Hälften teilt. Charakteristisch ist zudem das gelbliche oder orangenfarbige Fruchtfleisch mit einem großen dunkelbraunen Stein, in dem sich die weichen Mandeln befinden. Die Früchte weisen einen hohen Gehalt an Karotin und Provitamin A auf, welches das Immunsystem stärken soll.